
Erkältung - grippaler Infekt?
Es ist Januar und die Erkältungszeit ist wieder in vollem Gange. Nach Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) sind momentan etwa 5,3 Millionen Menschen von akuten Atemwegserkrankungen betroffen. Zwar sinken die Fallzahlen momentan leicht, doch wird erwartet, dass sie bald wieder ansteigen.
Doch welche Erreger stecken hinter Atemwegserkrankungen?
In bis zu 90% handelt es sich dabei um Viren, und das ist besonders wichtig zu betonen. Warum? Weil Antibiotika gegen Virusinfektionen wirkungslos sind! Darauf kommen wir später noch zu sprechen.
Nach der Corona Pandemie sind auch wieder viele andere Erreger aktiv. Laut RKI dominierten im Dezember des vergangenen Jahres insbesondere diese Viren, ähnliche Zahlen werden auch heute gelten:
- 19% Rhinoviren
- 19% Influenza A- und B-Viren
- 14% humane saisonalen Coronaviren (hCoV)
- 8% Adenoviren
- 6% Parainfluenzaviren (PIV)
- 4% SARS-CoV-2
- 4% humane Metapneumoviren (hMPV)
- 2% Respiratorische Synzytialviren (RSV)
Solche Zahlen sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da sie nur auf Stichproben basieren. In den meisten Fällen wird die Diagnose anhand der Symptome gestellt, vor allem bei milden Krankheitsverläufen. Abstriche werden in der Regel nur bei schweren Verläufen oder bei Risikogruppen wie Kindern und älteren Menschen gemacht, um den Erreger genauer zu bestimmen. Trotzdem lässt sich aus den Daten der vergangenen Jahrzehnten schließen, dass diese Zahlen relativ verlässlich sind.
Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Erkältungsviren:
Rhinoviren
Rhinoviren A-C gehören zur Familie der Picornaviridae und sind die Hauptverursacher des klassischen Schnupfens (Common Cold). Sie befallen ausschließlich die Epithelzellen der Atemwege und sind normalerweise auf den oberen Atemtrakt begrenzt.
Zu den typischen Symptomen gehören Entzündung des Nasen-Rachen-Raums, wässriger Schnupfen (Rhinitis), Husten und Halsschmerzen. In einigen Fällen können bakterielle Superinfektionen auftreten, die das Krankheitsbild verschlimmern.
Influenza A- und B-Viren
Die bekanntesten Viren sind wahrscheinlich die Influenzaviren, die zur Familie der Orthomyxoviridae gehören und die echte Grippe (Influenza) verursachen. Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, was die Zusatzbezeichungen wie H1N1 oder H5N1 bedeuten. Influenzaviren besitzen in ihrer Virushülle zwei Glykoproteine: Hämagglutinin und Neuraminidase. Es gibt 16 verschiedene Hämagglutinine (H1 bis H16) und 9 Neuraminidasen (N1 bis N9). Je nachdem, welche Kombination von Hämagglutinin und Neuraminidase vorliegt, ergibt sich der Namenszusatz. Diese unterschiedlichen Kombinationen bezeichnet man als Antigen-Shift. Darüber hinaus kann es auch zu Veränderungen innerhalb der H- und N-Antigene kommen, was einen Selektionsvorteil für das Virus bedeutet. Dieser Prozess wird als Antigen-Drift bezeichnet. Was diese beiden Proteine genau bewirken und welche Rolle sie bei der Infektion spielen, würde an dieser Stelle zu weit führen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die hohe genetische Variabilität der Influenzaviren immer wieder zu kleineren und größeren Ausbrüchen (Epidemien und Pandemien) führt. Zudem muss der Grippeimpfstoff jedes Jahr angepasst werden, um die vorherrschende Variante zu berücksichtigen.
Typische Symptome einer Influenza-Infektion sind Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Kopfschmerzen. In einigen Fällen kann es auch zu Pneumonien, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Superinfektionen mit Bakterien sind ebenfalls möglich.
Insgesamt verlaufen etwa ein Drittel der Influenza-Infektionen schwerer, ein weiteres Drittel zeigt nur leichte Symptome, während das letzte Drittel der Infizierten keinerlei Symptome zeigt. Bei älteren Menschen, Kindern und Personen mit Vorerkrankungen können schwere Verläufe jedoch zum Tod führen.
humane saisonale Coronaviren (hCoV)
Was viele vielleicht noch nicht wissen: Coronaviren sind schon lange bekannt, lange bevor die Corona-Pandemie
ausbrach. Sie gehören zur Familie der Coronaviridae und sind im Winter für etwa 5-30% der akuten Atemwegserkrankungen verantwortlich. Unter den RNA-Viren besitzen Coronaviren das längste bekannte Genom. Sie sind genetisch sehr variabel, was in den letzten Jahrzehnten zur Entstehung gefährlicherer Varianten wie SARS oder MERS geführt hat.
Typische Erkrankungen, die durch Coronaviren ausgelöst werden, sind Rhinitis (Schnupfen), Pharyngitis (Rachenentzündung) und gelegentlich auch eine Otitis media (Mittelohrentzündung). Koinfektionen mit anderen respiratorischen Viren – vor allem Rhinoviren, Enteroviren und Parainfluenzaviren – sind relativ häufig und können zu deutlich schwereren Krankheitsverläufen führen.
Adenoviren
Adenoviren gehören zur Familie der Adenoviridae und sind für etwa 5% der Erkältungskrankheiten bei Kleinkindern verantwortlich. Sie infizieren die Epithelzellen des Auges, des Rachens und der Atemwege und hemmen nahezu vollständig die zelluläre mRNA- und Proteinsynthese der Wirtszelle. Etwa jede zweite Adenovirusinfektion verläuft subklinisch, das heißt ohne sichtbare Symptome.
Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 10 Tagen können folgende Erkrankungen auftreten, darunter Tonsillitis (Mandelentzündung), Pharyngitis (Rachenentzündung), Bronchitis, Pneumonie (Lungenentzündung), ein Pertussissyndrom (das klinisch nicht vom echten Keuchhusten zu unterscheiden ist) und Pharyngokonjunktivalfieber (eine Kombination aus fiebriger Pharyngitis und Konjunktivitis).
Parainfluenzaviren
Parainfluenzaviren sind RNA-Viren und gehören zur Familie der Paramyxoviridae. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Serotypen (1, 2, 3, 4A, 4B), wobei in den Herbst- und Wintermonaten vor allem die Typen 1 und 2 verbreitet sind. Die Viren gelangen über den Nasen-Rachenraum in den Körper und befallen die Epithelzellen der oberen und unteren Atemwege.
Bei Kindern führen Parainfluenzaviren häufig zu Rhinitis (Schnupfen) oder Laryngitis (Kehlkopfentzündung), oft begleitet von einer Otitis media (Mittelohrentzündung). In einigen Fällen betreffen die Infektionen auch den unteren Atemtrakt, am häufigsten in Form von Bronchitis oder Pseudokrupp (heftiger Husten).
Bei gesunden Erwachsenen verlaufen Infektionen in der Regel harmlos, da eine Restimmunität besteht. Die Symptome beschränken sich meist auf leichte Infektionen der oberen Atemwege. Bei immungeschwächten Patienten können jedoch schwerwiegendere Verläufe auftreten, wie Pneumonien, auch mit Beteiligung von Leber und Herz.
SARS-CoV-2
Wie bereits erwähnt, sind Coronaviren schon seit langer Zeit bekannt. SARS-CoV ist eine besonders widerstandsfähige Variante, die schon 2003 eine Epidemie auslöste, bei der etwa 8000 Menschen erkrankten und rund 800 starben. Der Ausbruch ging damals vermutlich an vielen Menschen vorbei, da er sich hauptsächlich auf China und Südostasien beschränkte. Aus diesem Grund wurde er als Epidemie (lokal begrenzt) und nicht als Pandemie eingestuft. SARS-CoV-2, eine weitere Variante des Coronavirus, führte 2020 zu einer globalen Pandemie. Diese Virusinfektion verursacht häufig ein schweres akutes respiratorisches Syndrom („acute respiratory distress syndrome“, ARDS), was auch die Bedeutung der Abkürzung SARS – severe acute respiratory syndrome – erklärt.
SARS-CoV-2 weist verschiedene genetische Mechanismen wie antigenen Drift oder Antigensprünge (Clusterjumps) auf, die es dem Virus ermöglichen, sich schnell an neue Umweltbedingungen anzupassen und sich weiter auszubreiten.
Die Symptome der Infektion sind sehr vielfältig und reichen von leichten Erkältungssymptomen, grippeähnlichen Beschwerden und Durchfall bis hin zu schweren Nierenfunktionsstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen und neurologischen Symptomen. In vielen Fällen führte die Infektion auch zum Tod. Zudem entwickelten viele Patienten das sogenannte Long-Covid-Syndrom, das mit Anzeichen wie Kurzatmigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Konzentrationsstörungen („brain fog“) und einer ausgeprägten, verzögerten und langanhaltenden Erschöpfung nach Anstrengung („post exertional malaise“) einhergeht. Die hohe Anpassungsfähigkeit der Viren führen dazu, dass Impfstoffe immer wieder angepasst werden müssen.
Respiratorische Synzytialviren
RS-Viren sind RNA-Viren und gehören zur Familie der Pneumoviridae. Sie gelangen über den Nasen-Rachenraum in den Körper, wo sie hauptsächlich die zilientragenden (Flimmerhärchen) Epithelzellen befallen. Durch die Bildung von Synzytien (Zellfusion mit Bildung vielkerniger Riesenzellen mit eosinophiler Einschlusskörperchen) breiten sich die Viren dann in den unteren Respirationstrakt aus. Vereinfacht gesagt bezeichnet der Begriff Synzytium die Fusion von einzelnen Zellen zu einer mehrkernigen Zellstruktur.
Neugeborene können in den ersten Lebenswochen durch über die Plazenta übertragene Antikörper vor einer RSV-bedingten Erkrankung geschützt sein. Eine langfristige Immunität besteht nicht, diese übertragenen Antikörper können jedoch den Krankheitsverlauf abmildern. „Innerhalb des 1. Lebensjahres haben 50–70% und bis zum Ende des 2. Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine RSV-Infektion durchgemacht.“
Die Symptome reichen von Schnupfen bis hin zu schweren Pneumonien. Bei den meisten Kindern verläuft die Erkrankung mild, allerdings können Komplikationen wie eine Otitis media (Mittelohrentzündung) auftreten. Schwerere Verläufe sind häufig bei Frühgeborenen und immungeschwächten Personen zu beobachten, darunter auch ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. In solchen Fällen kann es zu Bronchiolitis, Pneumonien, Tracheobronchitis (gleichzeitiger Entzündung der Schleimhäute in Luftröhre und Bronchien), starkem Husten oder Atemnot (Dyspnoe) kommen. Bei schweren Verläufen kann die Infektion sogar zum Tod führen, auch bei zuvor gesunden Patienten.
humane Metapneumoviren
hMP Viren sind RNA-Viren, gehören zur Familie der Pneumoviridaeund sind den RS Viren sehr ähnlich. Bis zum fünften Lebensjahr haben etwa 90% der Kinder eine Infektion mit hMPV durchgemacht.
Symptome sind meistens Rhinitis (Schnupfen) und Pharyngitis (Rachenentzündung), können aber auch bei etwa einem Drittel zu einer Otitis media (Mittelohrentzündung) führen. In einigen Fällen kann die Infektion auch zu Bronchiolitis, Pneumonie oder Pseudokrupp führen. Bei immungeschwächten Patienten können die Verläufe schwerwiegender sein, was zu schweren Bronchitiden, Pneumonien und in einigen Fällen zu Enzephalitis und sogar zum Tod führen kann.
Wie ihr sehen könnt, ähneln sich die Symptome oft stark, sodass ohne weiterführende Laboruntersuchungen keine eindeutige Diagnose des Erregers gestellt werden kann. Bei milden bis normalen Infektionsverläufen ist dies auch in der Regel nicht erforderlich, da eine medikamentöse Behandlung der Ursache (Erreger) oft nicht erfolgt. Stattdessen werden Maßnahmen zur Symptombehandlung ergriffen, wie ausreichend Ruhe, viel trinken, Hühnerbrühe und ähnliche Hausmittel. Zur Linderung der Symptome können auch Medikamente, wie Nasenspray, Hustenlöser oder Inhalationen oder pflanzliche Präparate eingesetzt werden.
Ganz wichtig an dieser Stelle ist nocheinmal zu betonen:
Antibiotika helfen nicht bei viralen Infekten!
Es gibt natürlich auch Medikamente, die gegen Virusinfektionen eingesetzt werden können, sogenannte Virostatika. Diese werden jedoch in der Regel nur bei lebensbedrohlichen Zuständen oder chronischen Verläufen verschrieben. Zudem gibt es, im Gegensatz zu Antibiotika, keine „Breitband-Virostatika“. Das bedeutet, der Erreger muss in jedem Fall genau identifiziert werden, um das passende Medikament auszuwählen. Außerdem gibt es noch nicht für jedes Virus ein wirksames Mittel. Bei schweren Influenzaverläufen beispielsweise können Neuraminidasehemmer wie Oseltamivir und Zanamivir verschrieben werden, wobei die Therapie spätestens 48 Stunden nach Beginn der Symptome gestartet werden muss.

Impfungen
Für einige Viren gibt es bereits seit längerem verlässliche Impfstoffe, die vor Erkrankungen oder schweren Krankheitsverläufen schützen. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Impfung insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Impfstoffe sind für Influenza, RSV und SARS-CoV-2 verfügbar. Ob man sich impfen lässt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Persönlich halte ich nichts von einer „Impfpflicht“, wie sie teilweise während der Corona-Pandemie vermittelt wurde. Aus beruflichen Gründen musste ich mich beispielsweise dreimal impfen lassen, was ich ursprünglich nicht wollte. Noch ärgerlicher war, dass diese Maßnahme kurz nach meiner Impfung wieder aufgehoben wurde. Ich halte Impfungen grundsätzlich für sinnvoll und bin froh, dass es sie gibt. Aber jeder sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht. Für mich persönlich ist beispielsweise eine Influenza-Impfung nicht notwendig, da ich trotz jahrelanger Nutzung überfüllter öffentlicher Verkehrsmittel noch nie eine symptomatische Erkrankung hatte. Offensichtlich kann mein Immunsystem den Erreger gut abwehren. Solange das so bleibt, sehe ich keine Notwendigkeit für eine Impfung. Und so sollte es auch jedem selbst überlassen bleiben.
Impfungen im Kindesalter halte ich jedoch für wichtig, da einige Erreger auch im Erwachsenenalter zu sehr ernsthaften Erkrankungen führen können.
bakterielle Atemwegserkrankungen
Auch Bakterien können Atemwegserkrankungen verursachen. Zu den häufigsten bakteriellen Erregern gehören
Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis. Ein Arzt
kann durch eine gründliche Anamnese in der Regel feststellen, ob es sich um eine virale oder bakterielle Atemwegserkrankung handelt. Wenn dies nicht eindeutig zu klären ist, sollte ein Rachen- oder Nasenabstrich genommen und zur Untersuchung ins Labor geschickt werden. Bei einer bakteriellen Infektion ist je nach Schwere und Gesundheitszustand eine Antibiotikabehandlung erforderlich.
Erkältungen vorbeugen
Abgesehen von möglichen Impfungen, wenn man das möchte, ist gerade im Winter Hygiene und gesunde Ernährung das A und O. Ich hätte eigentlich gedacht, dass wir aus der Corona Pandemie ein wenig mehr gelernt hätten, aber manchmal habe ich leider das Gefühl, dass dem nicht so ist.
Also was können wir tun?
Ernährung
Eine vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann auf keinen Fall schaden. Besonders Wintergemüse wie verschiedene Kohlsorten sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, ebenso wie Zitrusfrüchte, die für eine gute Versorgung mit Vitamin C sorgen. Auch ausreichend Flüssigkeit ist wichtig – im Winter kann eine wohltuende Hühnerbrühe mit Hühnerfleisch helfen, da sie zusätzlich Zink liefert, und viel Tee zu trinken, ist ebenfalls empfehlenswert. Besonders Ingwertee eignet sich gut, da er Viren und Bakterien schon im Vorfeld bekämpfen kann, bevor sie sich vermehren. Trockene Heizungsluft kann bei vielen Menschen Reizungen der Schleimhäute verursachen, was den Mikroorganismen eine ideale Eintrittspforte bietet. Daher ist es umso wichtiger, regelmäßig frische Luft zu genießen. Lange Winterspaziergänge und häufiges Lüften sind also ein Muss, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Hygiene
Im Winter darf man sich ruhig öfter mal die Hände waschen. Viele Erreger überleben für kurze Zeit – und in einigen Fällen auch länger – auf unserer Haut und auf verschiedenen Oberflächen. Daher verbreiten sich Mikroorganismen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten, Einkaufszentren und ähnlichen Orten besonders schnell. Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Leider scheint es nach Corona wieder „vor Corona“ zu sein. Viele Menschen gehen trotz starker Erkältungssymptome ohne Maske und ohne ausreichend Abstand unter Menschen. Sie niesen sich in die Hand oder putzen sich die Nase, fassen dann Haltestangen, Einkaufswagen, Türknöpfe oder Klinken an, wodurch die Erreger auf die nächste Person übertragen werden. Da sich Menschen bis zu 800 Mal am Tag ins Gesicht fassen, gelangen die Mikroorganismen so auch in die Nähe der Atemwege.
Masken werden nur noch sehr selten getragen (ich bin kein Fan von Maskenpflicht), aber wenn man krank ist und trotzdem das Haus verlassen muss, wäre es rücksichtsvoll, eine Maske zu tragen. Desinfektionsmittel sind ebenfalls nicht mehr überall zu finden, zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. Dabei fand ich es eigentlich sehr sinnvoll, regelmäßig Hände zu desinfizieren. Auch etwas Abstand zu halten, fand ich nicht nur aus medizinischer Sicht sinnvoll. Ich mochte an der Kasse noch nie mit Fremden kuscheln, aber die Menschen rücken einem jetzt leider wieder auf die Pelle, als ob es dann schneller gehen würde. Und krank zur Arbeit zu gehen, insbesondere wenn man im Team oder mit anderen Menschen arbeitet, ist ebenfalls keine gute Idee. Dadurch steckt man alle anderen an, und am Ende kann niemand mehr arbeiten, weil alle krank sind.
Deshalb sollte jeder von uns ein wenig rücksichtsvoller mit seinen Mitmenschen umgehen.
Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Überblick darüber geben, welche Erreger für die meisten Erkältungserkrankungen verantwortlich sind, wie man sich ein wenig davor schützen kann und wie man sich verantwortungsvoll verhält.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_COVID-19.html?nn=2386228
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Adenovirus_Konjunktivitis.html#doc2393452bodyText2
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Sentinel/Grippeweb/grippeweb_ergebnisse_node.html#doc15368638bodyText1
https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2024_2025/2025-01.pdf
Suerbaum, Sebastian et al. (2020): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, 9. Auflage Springer (Verlag)
Hof, Herbert; Schlüter, Dirk (2019): Medizinische Mikrobiologie, 7. Auflage, Thieme Verlag KG
Die Grippe-Pille
Heute musste ich wieder einmal ein wenig schmunzeln und auch mit einem Auge weinen. Ich bin ja immer mal im web unterwegs und schaue mich wie jeder andere um, was es so Neues zu den Dingen gibt, die mich interessieren. Und unter anderem gucke ich auch immer mal bei der Bild vorbei, weil die Bild ja auch immer eine Meinung zu Infektionsausbrüchen etc. hat. Und siehe da heute (07.02.25) habe ich doch wieder etwas entdeckt.
Es gibt sie endlich „die Grippe-Pille“ 🙂

Ich stelle mir gerade vor, wie viel Unwissende ab heute zum Arzt sagen „Ich hätte gern die Grippe-Pille verschrieben.“ Das stand in der Zeitung meines Vertrauens.
Auf so simple und plumpe Art und Weise wird der totale Schwachsinn verbreitet. Wer sich meinen Artikel durchgelesen hat, hat hoffentlich etwas gelernt und weiß, dass es so etwas wie „die Grippe-Pille“ nicht gibt.
In schweren Verläufen können spezielle Virostatika verschrieben werden PUNKT. Hinterfragt solche Artikel kritisch und besprecht es ggf. mit eurem Arzt/Ärztin.