
Antibiotikaresistenz Part 5
Antibiotikaresistenz Part 5
Diesmal geht es um die Ursachen von Antibiotikaresitenz und ob wir noch etwas gegen die Ausbreitung tun können.
- Was versteht man eigentlich unter Antibiotikaresistenz?
- bakteriologische Grundlagen
- Welche Antibiotika gibt es?
- Was ist der Unterschied zwischen intrinsischen und erworbenen Resistenzen?
- Welche Resistenzmechanismen gibt es?
- Welche Bakterien sind problematisch?
- Warum sind Antibiotikaresistenzen so gefährlich?
- Welche Verfahren zur Resistenzbestimmung gibt es im Labor?
- Was sind die Ursachen für die Zunahme an Resistenzen in den letzten zwei Jahrzehnten?
- Können wir noch verhindern, dass sich Antibiotikaresistenzen weiter ausbreiten?
9. Was sind die Ursachen für die Zunahme an Resistenzen in den letzten zwei Jahrzehnten?
Über dieses Thema könnte ich wirklich stundenlang diskutieren, mich aufregen und wütend werden, ohne zu einem Schluss zu kommen – schließlich ist in den letzten 20 Jahren wenig passiert. Es gibt viele Gründe, warum Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln, doch meiner Meinung nach lassen sich die Hauptursachen auf drei zentrale Punkte zurückführen, die allesamt selbstverschuldet sind.
- Auslagerung von Produktionsstätten in asiatische Länder
- unsachgemäßer Umgang mit Antibiotika
- Massentierhaltung
Wie ich in den letzten Beiträgen schon erwähnt habe, sind Bakterien sehr anpassungsfähige Mikroorganismen, die auch zum Teil unter widrigsten Bedingungen überleben können. Wenn empfindliche Bakterien durch Antibiotika abgetötet werden, haben resistente Erreger durch den Prozess der Selektion die Möglichkeit, zu überleben und sich weiter auszubreiten. Im Laufe der Zeit entsteht so eine Population von Erregern, die gegen die ursprünglich eingesetzten Antibiotika unempfindlich sind. Dies ist ein natürlicher Prozess, der durch unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika jedoch stark beschleunigt wird.
1. Auslagerung von Produktionsstätten in asiatische Länder
Wie in vielen anderen Branchen üblich, hat die Pharmaindustrie in den letzten Jahrzehnten einen Großteil ihrer Produktionsstätten für die Medikamentenherstellung in asiatische Länder verlagert, insbesondere nach China und Indien. Auch die Produktion von Antibiotika war hiervon stark betroffen. Im Jahr 2023 wurden über zwei Drittel aller Antibiotika in Indien und China hergestellt.


In diesen Ländern sind die Produktionskosten erheblich niedriger und die Vorschriften zur Entsorgung von Abfällen und Abwässern sind weniger streng. Daher konnten und können die Produktionsanlagen dort oft mit deutlich geringeren Investitionen gebaut werden als in Ländern wie Deutschland.
Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise natürlich nachvollziehbar, doch sie hat vielerorts dazu geführt, dass große Mengen an Abfällen aus der Antibiotikaproduktion ohne Filterung in umliegende Gewässer gelangten. Dies wiederum verstärkt den bereits erwähnten Selektionsdruck. Bakterien sind überall in der Natur anzutreffen, und wenn empfindliche Stämme durch Antibiotika abgetötet oder dezimiert werden, bieten sich resistenten Stämmen eine ausgezeichnete Überlebenschance. Diese können sich dann ungehindert vermehren und weiter verbreiten.
Laut einer Studie im Jahr 2023 gelangten im Gebiet der von der WHO definierten Westpazifischen (WPR, einschließlich China) und Südostasiatischen Region (SEAR, einschließlich Indien) etwa 80 bis 90% des Abwassers ungeklärt in Gewässer. Insgesamt wurden in Gewässern nach den Ergebnissen der Übersichtsarbeit in Ländern der West-Pazifik-Region 92 und in Ländern Südostasiens 45 verschiedene Human- und Veterinärantibiotika nachgewiesen.
Ein bedeutender Produktionsstandort ist Hyderabad im Süden Indiens, durch den der Fluss Musi fließt. Dieser Fluss gehört zu den am stärksten verschmutzten Gewässern der Welt, was unter anderem auf die Pharmaindustrie zurückzuführen ist. Ein wesentliches Problem besteht darin, dass in ärmeren Regionen und ländlichen Gebieten das Leben häufig direkt an oder in der Nähe von Gewässern stattfindet. Zudem mangelt es oft an hinreichenden Hygienemaßnahmen und einer guten Gesundheitsversorgung. Dadurch ist das Risiko, sich mit resistenten Bakterien zu infizieren, enorm hoch.

Bereits 2015 führten die Infektiologen Dr. Christoph Lübbert und Prof. Arne Rodloff am Universitätsklinikum Leipzig Forschungen zu Multiresistenzen durch. 2017 wurde in mehr als 95 % der Proben aus 28 Entnahmeorten in Hyderabad multiresistente Erreger nachgewiesen. In weiteren 16 Proben fanden sich zudem Rückstände von Antibiotika und Antimykotika (Medikamenten gegen Pilzinfektionen) in signifikanten Mengen. Laut Dr. Lübbert waren mehr als 70 % der Reisenden aus Indien mit potenziell gefährlichen Bakterien infiziert.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36608948/
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/umwelt-pharmaindustrie-verseucht-natur-inder-hoffen-auf-eu/22881452.html
https://www.progenerika.de/antibiotika-spezial
https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_6249.aspx
https://www.uniaktuell.unibe.ch/2024/uebersicht_zu_antibiotikaresistenz_in_indien_mit_berner_tool/index_ger.html
Ein Beispiel für die Multiresistenzbildung in Indien ist das Enzym Neu-Delhi-Metallo-β-Lactamase (NDM-1), das erstmals 2009 bei einem Mann entdeckt wurde, der zuvor in Neu-Delhi wegen einer Infektion behandelt worden war. Der Patient war mit zwei Bakterienarten, Klebsiella pneumoniae und Escherichia coli, infiziert, die gegen alle gängigen Antibiotika resistent waren. Ausgehend von Indien wurden Bakterien mit NDM-1 in zahlreiche Länder importiert und verbreiten sich zunehmend.
Die Verlagerung der Antibiotikaproduktion nach Indien und China bringt zwar wirtschaftliche Vorteile durch geringere Produktionskosten, hat jedoch gravierende ökologische und gesundheitliche Konsequenzen. Die unzureichenden Umweltauflagen und die mangelnde Abfallentsorgung in der Pharmaindustrie führen dazu, dass große Mengen schädlicher Substanzen in Gewässer gelangen. Dies fördert die Verbreitung multiresistenter Erreger, die sowohl die lokale Bevölkerung als auch Reisende zunehmend gefährden. Die Pharmaindustrie setzt damit die Gesundheit der Weltbevölkerung einem erheblichen Risiko aus, da multiresistente Bakterien eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sind.
2. unsachgemäßer Umgang mit Antibiotika
Leider ist es immer noch weit verbreitet, dass ein großer Teil der Bevölkerung Antibiotika zu häufig oder in falscher Dosierung einnimmt. Das Hauptproblem besteht darin, dass in vielen Ländern, anders als in Deutschland, Antibiotika teilweise nicht verschreibungspflichtig sind oder ohne Rezept abgegeben werden, weil die Kontrollen unzureichend sind. Doch auch in Deutschland gibt es dieses Problem. Zwar ist der unsachgemäße Gebrauch in anderen Ländern ausgeprägter, doch auch hierzulande werden nach wie vor viel zu oft unnötig Antibiotika verschrieben.

Um die Problematik dahinter zu verstehen, muss man wissen, dass wir Menschen schon sehr lange in Symbiose mit Bakterien leben. Im Durchschnitt besteht der Mensch aus ca. 2 kg Bakterien, was einer Anzahl von ca. 10^14 Bakterien entspricht. Diese Bakterien bilden die sogenannte physiologische Normalflora, auch Mikrobiom genannt, die überall im und auf dem Körper zu finden ist – im Darm, im Mund, auf der Haut usw.. Sie spielt eine wichtige Rolle, indem sie uns vor potenziell schädlichen Bakterien aus der Umwelt schützt. Es kann jedoch auch vorkommen, dass wir vorübergehend von multiresistenten Erregern besiedelt sind, etwa von MRSA auf der Haut oder in der Nase. Für gesunde Menschen stellt dies in der Regel aber kein Problem dar.
Jede Antibiotikaeinnahme schadet der Normalflora!
Wenn man dann auch noch Antibiotika einnimmt, obwohl keine bakterielle Infektion vorliegt, oder bei einer einfachen Infektion wie einem unkomplizierten Harnwegsinfekt oder einer Erkältung, oder wenn man sie zu lange oder zu kurz einnimmt, hat das in der Regel nicht nur keinen Nutzen, sondern kann auch zur Ausbreitung von von resistenten Erregern beitragen. Zuvor nicht resistente Bakterien können so z.B. auch neue Resistenzen ausbilden.
3. Massentierhaltung
Das Thema Massentierhaltung ist gar nicht so einfach zu diskutieren. Im Grunde, denke ich, sind wir uns alle einig, dass Tiere nicht leiden sollten, damit wir uns mit Fleisch und Milchprodukten vollstopfen können. Ein bewusster Umgang mit solchen Produkten ist für mich daher selbstverständlich, aber dazu gleich mehr im nächsten Kapitel.
Was hat die Massentierhaltung nun mit der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen zu tun?
Eine ganze Menge. Schon seit vielen Jahren werden in einem sehr hohen Maßstab Antibiotika in der Massentierhaltung eingesetzt. Wenn viele Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht gehalten werden, sind Verletzungen, die sie sich zum Teil auch gegenseitig zufügen, unausweichlich. Offene Wunden begünstigen bei Tieren genauso wie beim Menschen das Infektionsrisiko. Aber auch viele andere bakterielle Infektionen können sich in solch beengten Verhältnissen schnell ausbreiten. Statt die Tiere bei Krankheit zu behandeln, erhalten sie häufig schon vorsorglich Antibiotika, um Erkrankungen von vornherein zu verhindern.



Was das Ganze so gefährlich macht, ist der teilweise Einsatz von sogenannten Reserveantibiotika. Das sind Antibiotika, die bei Menschen eingesetzt werden, wenn keine anderen gängigen Antibiotika mehr helfen.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 529 Tonnen Antibiotika in der Tiermedizin eingesetzt. Darunter befanden sich 51 Tonnen Makrolide und 33 Tonnen Polypeptidantibiotika, meist Colistin. Diese Antibiotika werden beim Menschen normalerweise nur in schweren Erkrankungsfällen oder bei resistenten Erregern verwendet, wobei es sich bei Colistin sogar um ein Reserveantibiotikum handelt.
Wenn Tiere jedoch vorsorglich mit solchen Antibiotika behandelt werden, entstehen zwangsläufig Bakterien mit Resistenzen. Um es einfach auszudrücken: Diese resistenten Bakterien verschwinden nicht einfach nach dem Schlachten. Wir als Verbraucher kaufen dieses Fleisch mit eventuell multiresistenten Erregern im Supermarkt. Und so kommen wir auch hier in Deutschland mit derartigen Erregern in Kontakt, meistens ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Die Konsequenz daraus ist, dass sich auf diesem Weg multiresistente Bakterien unkontrolliert verbreiten können.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder sofort erkrankt. Doch als Träger können wir diese Bakterien im Alltag an andere weitergeben. Und irgendwann ist jemand dabei, der tatsächlich an diesen Erregern erkrankt.
https://www.germanwatch.org/de/16760
https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2016/01/uebertragbare_colistin_resistenz_in_keimen_von_nutztieren_in_deutschland-196144.html
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/05_tierarzneimittel/2024/PM_Abgabemengen_Antibiotika_Tiermedizin_2023.html
10. Können wir noch verhindern, dass sich Antibiotika-resistenzen weiter ausbreiten?
Ja und Nein. Auf gewisse Bereiche haben wir nunmal keinen Einfluss, in anderen können wir einen kleinen Beitrag leisten.
1. Auslagerung von Produktionsstätten in asiatische Länder
An diesem Punkt stehen die Chancen eher schlecht, dass wir als Einzelne viel ändern können. Im Krankheitsfall ist es kaum möglich, zu sagen, dass man die Pharmaunternehmen boykottiert und auf ein wichtiges Medikament verzichtet. Die Verantwortung liegt eindeutig bei den Pharmaunternehmen und den Politikern. Die Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt, und man bekommt den Eindruck, dass trotz dieses Wissens kaum etwas unternommen wird.
Nach meinen derzeitigen Recherchen hat sich die Situation in den asiatischen Ländern nicht weitreichend verbessert. Gelegentlich ploppt das Thema immer mal wieder in den Medien auf und es gab auch schon die ein oder andere sehr gute Reportage, aber das Thema wird dennoch nicht ausreichend medial diskutiert.
Ich sehe auch nicht, dass Produktionsstätten wieder vermehrt in westliche Länder mit strengeren Auflagen verlegt werden, so lange die Politik keine Anreize bietet. Also summa summarum wird sich die Situation wohl noch eine ganze Weile nicht ändern.
2. unsachgemäßer Umgang mit Antibiotika
Hier können wir tatsächlich eine ganze Menge tun. Zum einen sind unsere Ärzte und Ärztinnen gefragt. Sie sind in der Pflicht sich mit aktuellen Resistenzlagen auseinanderzusetzen und sich zu Strategien rationaler Antibiotika Anwendungen zu informieren. Das beinhaltet auch, dass Antibiotika so wenig wie möglich eingesetzt und stattdessen auch alternative Therapien in Betracht gezogen werden.
Als Patient wiederum sollte man auf den behandelnden Arzt (Ärztin) hören und Antiobtika wie verordnet einnehmen. Und hier sei auch noch einmal ganz deutlich gesagt, bei viralen Infektionen helfen keine Antibiotika.
Dazu auch eine kurze persönliche Anekdote
Nachdem mein sehr guter Hausarzt vor ein paar Jahren in Rente ging, war ich vorübergehend bei einer neuen
Ärztin in Behandlung. Ich hatte mir eine dicke, fette Erkältung eingefangen und mir ging es nicht allzu gut. Ich benötigte eine Krankschrift, damit ich mich ein paar Tage zu Hause auskurieren konnte. Die Ärztin war sehr nett, ich bekam meine Krankschrift und das Gespräch war eigentlich auch schon beendet, als sie mir eine wirklich (aus meiner Sicht) unglaubliche Frage stellte: „Soll ich Ihnen noch ein Antibiotikum verschreiben?“ Ich dachte nur so „Häh…?“ und fragte „Denken Sie denn, ich benötige eins?“ Sie: „Naja, viele Patienten bestehen darauf.“ Nach zwei Stunden Wartezeit wollte ich einfach nur nach Hause, nahm das Rezept entgegen, löste es aber natürlich nicht ein. Diese Situation hat sich mir wirklich eingeprägt. Wenn ich als Mikrobiologin schon nicht adäquat reagiere, wie geht es dann erst anderen Patienten, die keine medizinischen Kenntnisse haben? Höchstwahrscheinlich würden sie das Antibiotikum einfach nehmen. Leider war die Ärztin nur sehr kurze Zeit in der Praxis, so dass ich sie später nicht noch einmal darauf ansprechen konnte.
Sollte der behandelnde Arzt oder die Ärztin euch nicht ausreichend informieren, dann scheut euch nicht, nachzufragen. Ich weiß, dass das nicht immer einfach ist – man möchte schließlich die Kompetenz des Arztes
nicht in Frage stellen. Aber manchmal ist es einfach notwendig.
Andererseits appelliere ich auch an alle Ärzte, ihre Patienten ausreichend über ihre Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Aus vielen Erzählungen und eigenen Erfahrungen muss ich leider sagen, dass dies oft nicht der Fall ist. Trotz Zeitdrucks darf an dieser Stelle keine Informationslücke entstehen, denn die richtige Aufklärung ist entscheidend für das Verständnis und die Gesundheit des Patienten.
3. Massentierhaltung
Die einfachste Antwort, wäre natürlich, wir verzichten einfach auf alle tierischen Produkte. Nun ja, an dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich sehr gerne mal ein schönes Steak esse, auf meine Hühnersuppe im Winter nicht verzichten möchte und mir ein gutes Stück Käse fehlen würde.
Aber man sollte tierische Erzeugnisse mit Bedacht essen und darauf achten, woher die Produkte stammen. Ich weiß, dass sich dies im Preis niederschlägt und es sich nicht jeder leisten kann. Dazu muss ich aber auch sagen, dass vegane Ersatzprodukte zum Teil noch viel kostenintensiver und dazu auch noch oft ungesund sind. Also ist vielleicht ein gesundes Mittelmaß angebracht. Dann kommt eben nicht jeden Tag Fleisch und Milchprodukte auf den Teller. Eine ausgewogene Ernährung besteht ja tatsächlich aus viel Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen usw.. Und momentan muss ich sagen, sind Lebensmittel allgemein sehr teuer geworden. Ich denke zur Zeit bei manchen Nahrungsmitteln im Supermarkt auch zweimal darüber nach, ob ich mir das leiste oder nicht.
Beim Thema Fleisch habe ich das Glück, vor vielen Jahren einen Fleischer etwas außerhalb von Berlin entdeckt zu haben, der die gesamte Produktion selbst in die Hand nimmt – von der Aufzucht seiner Schweine, Hühner und Enten bis hin zur Schlachtung und Verarbeitung. Mittlerweile baut er sogar das Futter für die Tiere selbst an. Alle Tiere haben ausreichend Platz zum Herumlaufen und werden ohne den Einsatz von Antibiotika aufgezogen. Wenn ein Tier krank wird, wird es notgeschlachtet und, sofern gesundheitlich unbedenklich, ganz normal verkauft.
Da der gesamte Prozess in Eigenregie erfolgt, keine Transportkosten anfallen und das Fleisch ausschließlich im eigenen Hofladen verkauft wird, sind die Preise erstaunlich fair. Tatsächlich ist das Schweinehackfleisch sogar günstiger als das Bio-Hackfleisch aus dem Supermarkt. Weil der Hofladen auch bei mir nicht direkt um die Ecke liegt, mache ich meistens einmal im Monat einen Großeinkauf und friere alles ein. Für alle, die aus Berlin kommen und den Laden mal besuchen möchten, hier der Link zur Website. Dort gibt es neben Fleisch auch regionale Produkte wie Käse, Kartoffeln, Nudeln und Eier von Bauern aus der Umgebung.


Mittlerweile bekommt man gutes Fleisch auch übers Internet zu kaufen. Es gibt viele kleine Bauern, die ihre Tiere artgerecht halten und keine unnötigen Antibiotika verabreichen.
Ich denke, allein die Tatsache, die eigene Ernährung zu überdenken und an der ein oder anderen Stelle anzupassen, kann bereits einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Thema Massentierhaltung leisten. Jeder bewusste Einkauf, sei es durch den Verzicht auf industriell produziertes Fleisch oder die Wahl von Produkten aus nachhaltigerer, tiergerechter Haltung, kann helfen, die Nachfrage nach massenhaft produziertem Fleisch zu verringern.
Fazit
Ich bin mir bewusst, dass es auf unserem wunderbaren Planeten noch viele andere dringende Probleme gibt. Aber wenn wir nicht aufmerksam sind, werden wir in Zukunft ernsthafte Schwierigkeiten mit Infektionskrankheiten bekommen, sei es viral oder bakteriell. Es wird irgendwann der Punkt kommen, an dem es zu spät sein wird.
Die Corona-Pandemie hat uns erst kürzlich eindrucksvoll vor Augen geführt, wie unvorbereitet wir auf solche Krisen sind. Auch wenn es sich um eine Virusinfektion handelte, hat sie uns deutlich gemacht, wie anfällig unser Gesundheitssystem für unvorhergesehene Herausforderungen ist.
Eine echte Alternative Therapieform stellt die Phagentherapie da. Längst in Vergessenheit geraten, ist sie heute wichtiger denn je.